I DID IT - Tongariro Alpine Crossing

Am Samstag habe ich mich (eher spontan) dazu entschlossen, die Tongariro Überquerung am Sonntag vorzunehmen. Es war für mich lange nicht klar, ob ich diese Wanderung überhaupt machen kann, da ich anfangs Juni eine mehr oder weniger grössere Knieoperation hatte und noch nicht ganz so fit war wie gewohnt. Aber ich fühlte mich top und ging das Risiko ein auch hinkend die Wanderung zu ende zu führen. Am Samstag bedeutete das: Einkaufen, Shuttle organisieren und früh ins Bett gehen. Als Nachtessen genoss ich eine nahrhafte Lasagne mit 2 Liter Wasser dazu, damit ich auch wirklich fit bin am nächsten Tag, da der Samstag brutal heiss war in Taupo. Wie oben erwähnt, musste ich um 05:15 Uhr aufstehen und um 05:45 abfahren, damit es mir rechtzeitig auf den Shuttle reichte, der vom Parkplatz am Endpunkt zum Startpunkt der Wanderung um 07:30 fuhr. Mein Frühstück genoss ich unterwegs und die Aussicht motivierte mich noch mehr die Wanderung zu starten. Stellt euch vor wenn man bereits an einer normalen Raststätte so eine Aussicht hat, wie sieht denn das bei einer 19,4 km Wanderung aus?

Alle Wanderer erhielten eine kleine Karte sowie die ungefähren Zeiten von einem Standort zum nächsten. Ich dachte mir, dass ich es gemütlich nehme, doch mein Ehrgeiz war irgendwie von Beginn an vorhanden, dass ich diese Wanderung unter 7 Stunden schaffe. Also dachte ich mir, dass ich beim Hinauflaufen Zeit aufholen kann, die ich dann beim Hinabsteigen verliere, da dies wegen meinen Knien nicht schneller geht. Hier die geschätzten Zeiten auf dem Zettel

• Mangatepopo - Soda Springs: 1-1,5 Stunden
• Soda Springs - South Crater: 1 Stunde
• South Crater - Red Crater: 1 Stunde
• Red Crater - Emerald Lakes: 10 Minuten
• Emerald Lakes - Ketetahi Hut: 1,5 Stunden
• Ketetahi Hut - Parkplatz: 2 Stunden

Vom Startpunkt Mangatepopo ging es also langsam hoch in Richtung Soda Springs und dann weiter zum South Crater. Diese Strecke war super für mich - es war eine eher normale Strecke zum Laufen mit einer Steigung die sich super als Warm-Up eignet.

Die Sonne war bereits von Beginn an bei uns Wanderer mit von der Partie und sass uns im Nacken. Mit hohem Tempo und natürlich auch hohem Puls ging ich Richtung South Crater (Standort siehe oberes Bild) und habe diesen nach genau 2 Stunden erreicht.

Das Bild hier links stammt vom Aufstieg Richtung Red Crater. Die feine weisse Linie ist die Strecke die ich bereits zurückgelegt habe. 

Jetzt geht es an's Eingemachte... Der Aufstieg zum Red Crater dem höchsten Punkt auf der Wanderung hat es in Sich. Der Grund war lose und die Steine rollten nur so davon und die Steigung war auch nicht gerade angenehm. Wie dem Bild zu entnehmen ist, musste ich gefühlt horizontal laufen :) Auf jeden Fall kam ich oben an und war stolz diese Hürde ohne Schmerzen geschafft zu haben! Ich blickte hinunter auf den Weg den ich bereits zurückgelegt hatte und fühlte mich super und zufrieden. Es war einfach genial dieses Gefühl!

An dieser Stelle ein ganz grosses DANKESCHÖN an meinen Arzt, welcher mein Knie bestmöglich und super repariert hat sowie natürlich an meinen Physiotherapeuten Manu! Dank deinem Aufbautraining zwischen Juni und Dezember kann ich jetzt wieder solche Wanderungen ohne Schmerzen bestreiten und es ist einfach geil wieder Sport zu treiben!

Von wegen 10-20 Minuten vom Red Crater zu den Emarald pools .... tststs.

Die Steigung, welche ich vorhin beschrieben habe, war wieder vorhanden, einfach in umgekehrter Richtung. Alles wieder hinab, aber der Untergrund war dieses mal keine losen eher grossen Steine sondern eine Art Kieselsteine die sich bei jeder Bewegung bewegten. Toller Untergrund für mich :)

Ich behaupte mal, dass ich etwa 40 Minuten hatte, bis ich von diesem Berg runterkam, aber ich kam runter und dies heil und ohne verdrehtes oder aufgeschürftes Knie. Das ist ja am Wichtigsten! Auf dem Bild ist die Strecke zu sehen und bei genauerer Betrachtung sieht man auch Menschen.

Die Aussicht war WUNDERSCHÖN und einfach das Highlight dieser Wanderung! 

An diesen Emerald pools gab es für mich nochmals eine Trink- und Verschnaufpause, die eindeutig nach diesem Abstieg notwendig war. Ich genoss die herrliche Umgebung und konnte mich so ein wenig erholen. Danach folgte der Blue Lake und leider folgte langsam aber sicher bereits der Abstieg. Dies hat mir gar nicht gefallen. Einerseits da ich das Herunterlaufen hasse und andererseits weil ich voll im Wanderfieber war und ich mich grandios fühlte und dachte, dass ich noch Stunden weiterlaufen konnte. Natürlich war dies nur ein Adrenalin-Schub oder so, weil eigentlich fingen meine Beine an zu zittern, da ich bereits 3,5 Stunden unterwegs war, als ich den Blue Lake erreichte.